Gucci workshop, Lungarno Guicciardini 11, Florence, 1940s | Gucci Archive
Gucci workshop, Lungarno Guicciardini 11, Florence, 1940s | Gucci Archive

Gucci Werkstatt, Lungarno Guicciardini 11, Florenz, 1940er | Gucci Archive

Die Geschichte von Gucci

Seit seiner Gründung im Jahr 1921 hat sich Gucci von einem Geschäft in einer kleinen Gasse in Florenz zu einem weltbekannten Symbol für italienische Handwerkskunst, visionäre Kreativität und innovatives Design entwickelt. In den vergangenen Jahrzehnten des 20. und 21. Jahrhunderts war die Geschichte des Hauses nicht nur Spiegelbild der aktuellen Mode und Kultur, sondern prägte die Entwicklungen in entscheidendem Maße mit.

Artisans in Gucci workshop, Florence, 1953 | © Archivio Foto Locchi Firenze
Artisans in Gucci workshop, Florence, 1953 | © Archivio Foto Locchi Firenze

Kunsthandwerker in der Gucci Werkstatt, Florenz, 1953 | © Archivio Foto Locchi Firenze

Gucci im Laufe der Zeit

Die mehr als 100 Jahre umfassende Geschichte des Hauses zeugt von einer Vision der ständigen Weiterentwicklung. Jedes Jahrzehnt ist dabei von Meilensteinen geprägt, die die Transformation von einem kleinen Gepäckatelier zu einem weltweit führenden Hersteller von Luxusmode maßgeblich mitbestimmen.

Gucci advertisement for luggage, 1922 | Gucci Archive
Gucci advertisement for luggage, 1922 | Gucci Archive

1920er und 1930er

Inspiriert von seinen Erfahrungen als Aufzugführer im Londoner Savoy Hotel eröffnete Guccio Gucci 1921 unter seinem Namen ein Atelier für handwerklich gefertigte Gepäckstücke in der Via della Vigna Nuova in Florenz. Seine Vision: die Kombination hochwertigster Materialien aus der Toskana mit eleganter englischer Ästhetik. Diesen Anfangsjahren entstammt der Ursprung der Marke Gucci in der Welt des Reisens und Entdeckens, der bis heute untrennbar mit dem Haus verbunden ist.
Ende der 1930er-Jahre wurden zudem Produkte aus Canvas ins Angebot aufgenommen, die sich vor allem durch ihr robusteres Design auszeichneten. In dieser Zeit entstand der sogenannte Diamante-Stoff, dessen berühmtes Rautenmuster zu einem der ersten Markenzeichen des Hauses avancierte und schließlich zum GG Monogramm-Canvas weiterentwickelt wurde – ein charakteristisches Material, das noch heute eine Auswahl an Taschen prägt.

Loafer production card, 1950s | Gucci Archive
Loafer production card, 1950s | Gucci Archive

Fertigungskarte für Loafer, 1950er | Gucci Archive

1940er und 1950er

In den 1940er-Jahren waren Kreativität und Einfallsreichtum gefragt und führten zur Entwicklung einiger bis heute bekannter Codes des Hauses. Da traditionelle Rohstoffe im Italien der Nachkriegszeit knapp waren, wandte sich Guccio Gucci 1947 dem leichten und robusten Bambus zu. Mit innovativen Herstellungsmethoden schufen er und seine Florenzer Kunsthandwerker die Bambustasche, den Vorgänger der berühmten Bamboo 1947 Handtasche.
1953 war ein entscheidendes Jahr für das Haus, in dem mit dem ersten Geschäft in New York City erstmals aus Italien heraus expandiert wurde. Im selben Jahr wurden die ersten Schuhe vorgestellt, darunter der vom Reitsport inspirierte Horsebit 1953 Loafer. Schon zu Beginn des Jahrzehnts hatte Gucci begonnen, den Lebensstil und die Ästhetik dieser Sportart aufzugreifen. Das Emblem wurde immer wieder neu interpretiert, bevor mit der Horsebit 1955 Tasche erstmals ein Produkt aus den Gucci Kollektionen das Entstehungsjahr der spezifischen Version des Schmuckteils im Namen trug. Im Jahr 1953 erwarb das Haus zudem den historischen Palazzo Settimanni im Herzen von Florenz als Standort für die immer umfangreichere kunsthandwerkliche Produktion.

Silk scarf with Flora motif, 1960s | Gucci Archive
Silk scarf with Flora motif, 1960s | Gucci Archive

Seidentuch mit Flora-Motiv, 1960er | Gucci Archive

1950er und 1960er

Mit dem anhaltend schnellen Wachstum breitete sich der Einfluss der Marke auch auf ein internationales Klientel von Jetsettern, Hollywood-Stars, Würdenträgern und Prominenten aus. Typische Produkte und Muster dieser Zeit sind der Vorgänger der Jackie 1961 Tasche, das GG Monogramm und das Flora-Motiv.

Gucci store in Florence, 1980 | © Archivio Foto Locchi Firenze
Gucci store in Florence, 1980 | © Archivio Foto Locchi Firenze

Gucci Store in Florenz, 1980 | © Archivio Foto Locchi Firenze

1970er und 1980er

Nach der Einführung der ersten Ready-To-Wear-Modelle Mitte der 1960er-Jahre wurde 1972 in der 699 Fifth Avenue in New York das erste Bekleidungsgeschäft eröffnet. In den 1970er-Jahren wurden die neuen Kollektionen dann erstmals präsentiert, zumeist im St. Regis Hotel.
1981 stellte das Haus im Rahmen von Modenschauen im Florenzer Palazzo Pitti eine Flora-inspirierte Kollektion im Sala Bianca vor – der Vorläufer der Mailänder Fashion Week. Zu dieser Zeit erweiterte Gucci zudem sein Angebot an Lifestyle-Artikeln mit Brettspielen, Tennisausrüstung, Regenschirmen, Hundetaschen und Decór-Artikeln.

Gucci Archive in Palazzo Settimanni, Florence, 2021
Gucci Archive in Palazzo Settimanni, Florence, 2021

Gucci Archive im Palazzo Settimanni, Florenz, 2021

1990er und 2000er

Mit dem Ende des 20. Jahrhunderts begann eine neue Ära, in der Designerinnen und Designer als Kreativdirektoren verpflichtet wurden, um ihre einzigartige Vision in die Marke einfließen zu lassen:
1994: Tom Ford 2006: Frida Giannini 2015: Alessandro Michele 2023: Sabato De Sarno

Sabato de Sarno

Sabato De Sarno wuchs in Cicciano nahe Neapel auf. Sein Studium an der Modeschule Istituto Secoli führte ihn nach Mailand, wo er mit Jobs bei Prada, Annapurna SPA und Dolce & Gabbana Erfahrungen in der Modebranche sammelte. Bevor er 2023 zum Kreativdirektor von Gucci ernannt wurde, war er Fashion Director im Bereich Ready-To-Wear für Damen und Herren bei Valentino in Rom. Bei Gucci bringt Sabato De Sarno nun seine zeitgemäße Vision in das angesehene Erbe und die traditionsreiche Geschichte des Hauses ein.